Das Atomkraftwerk Grohnde bei Hameln ist gestern für seine jährliche Revision vom Netz gegangen. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis zum 1. Mai andauern, teilte der Betreiber e.on mit. Bereits kurz vor dem Abschalten hatten Mitarbeiter einen Schaden festgestellt: In einem Rohrsystem zum Sammeln von radioaktiv belastetem Abwasser wurde ein Leck in einer Schweißnaht gefunden. Dieses wurde inzwischen abgedichtet.
Die Betriebserlaubnis für das Werk endet im Jahr 2021. Anwohner wollen allerdings schon vorher die Stilllegung erreichen - notfalls mit einer Klage. Sie haben Ende März einen entsprechenden Antrag beim niedersächsischen Umweltministerium gestellt. Sie verweisen sowohl auf gestiegene Gefahren von außen, etwa durch terroristische Angriffe, als auch auf die große Zahl von Störfällen durch das hohe Alter der Anlage.
fx
An diesem Wochenende ist an vielen Orten in Niedersachsen an die Befreiung von Konzentrationslagern vor 70 Jahren gedacht worden. Gedenkfeiern gab es etwa in Bergen-Belsen, Moringen, Salzgitter-Drütte und der ehemaligen Hinrichtungsstätte in der JVA Wolfenbüttel. Diese war seit 1937 eine von zwei zentralen Hinrichtungsstätten in Norddeutschland, 600 Todesurteile wurden dort vollstreckt.
Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) sagte bei dem dortigen Gedenken, die Unrechtsjustiz der NS-Zeit dürfe sich nicht wiederholen. Die Bilder von brennenden Flüchtlingsheimen zeigten, dass das Thema lange nicht so weit weg ist wie man gerne annehmen wolle.
In Salzgitter-Drütte rief die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, auf, an die Entstehung des Nationalsozialismus zu erinnern. Die immer wieder herausfordernde Frage sei, wie ein solcher Rückfall eines Kulturvolkes in die Barbarei möglich war. In Drütte befand sich ein Außenlager des KZ Neuengamme mit mehr als 3.000 Häftlingen. Sie mussten in den Rüstungsbetrieben arbeiten, vor allem den nahe gelegenden Hermann Göring-Werken.
In der Gedenk- und Dokumentationsstätte Salzgitter-Drütte wurde gestern außerdem eine neue Ausstellung eröffnet, in der persönliche Gegenstände von Häftlingen gezeigt werden.
fx
Der Tag der Niedersachsen vom 26. bis 28. Juni in Hildesheim könnte der größte Tag der Niedersachsen bislang werden. Das sagte Kulturdezernent Dirk Schröder.
Demnach sei Hildesheim die größte Stadt, die das Landesfest je ausgerichtet habe und so verkehrsgünstig liege. Man erwarte rund 300.000 Besucher.
Für Hildesheim ist das Fest als Höhepunkt des Stadtjubiläums die größte Veranstaltung bisher überhaupt. Das Gebiet vom Bahnhof über die Innenstadt bis hin zur Steingrube wird in zehn Themenmeilen unterteilt, bei denen sich Vereine und Institutionen präsentieren. Zahlreiche Straßen inklusive der B1/Kaiserstraße werden gesperrt. Zum Verkehrskonzept informiert die Stadt demnächst im Internet sowie ab 13. April unter der Hildesheimer Rufnummer 301-2015.
cw
Die finanzielle Situation Hildesheims trägt Mitschuld am Weggang von Marketingchef Lothar Meyer-Mertel.
Wie berichtet, übernimmt Meyer-Mertel ab Juli die Leitung des „PS.Speicher" in Einbeck, einer Oldtimer-Erlebnisausstellung mit Hotel und Gastronomie. Der Marketing-Chef betonte zwar, seine Entscheidung sei in der neue Aufgabe begründet. Er fügte jedoch hinzu, dass die eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten im hiesigen Stadtmarketing dies unterstützt haben. Auch wenn das Marketing die ihm auferlegten erheblichen Kürzungen bisher abfangen konnte, habe er andere Vorstellungen von nachhaltigem Stadtmarketing. Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer bedauerte die Entscheidung, befürchtet aber durch den Weggang Meyer-Mertels keine Einbußen der Unternehmenspräsenz.
cw
Das Unesco-Welterbe Fagus-Werk in Alfeld eröffnet am 7. Juni sein neues Besucherzentrum.
In den vergangenen Jahren wurden Teile des Werksgeländes der Schuhleistenfabrik und ein 100 Jahre alter Fahrstuhl und restauriert.
Das Besucherzentrum ist im Kohle- und Spänehaus untergebracht, dort können Besucher in einer multimedialen und mehrsprachigen Ausstellung die Geschichte und die Gegenwart des Welterbes kennenlernen. Zu einem Festakt am 6. Juni wird unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet. Das Fagus-Werk wurde 1911 vom Architekten und Bauhausgründer Walter Gropius (1883-1969) entworfen und gilt als Ursprungsbau der Moderne. Seit 2011 zählt die Schuhleistenfabrik zum Unesco-Welterbe.
cw
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