HAWK-Präsidentin weist Antisemitismus-Vorwürfe gegen eine Lehrveranstaltung zurück – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Präsidentin der HAWK, Dr. Christiane Dienel, hat den Vorwurf des Antisemitismus gegen eine Lehrveranstaltung an ihrer Hochschule zurückgewiesen. Es geht dabei um das Seminar "Die soziale Lage der Jugendlichen in Palästina", das bereits seit zehn Jahren angeboten wird. Bereits vor einigen Jahren hatte es eine ähnliche Berichterstattung über das Seminar gegeben.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte sich an den niedersächsischen Ministerpräsidenten und auch die Wissenschaftsministerin gewandt und dabei insbesondere israelkritische Materialien des Seminars beanstandet. Dies wurde anschließend von zahlreichen Medien aufgenommen und führte zu einer Berichterstattung, die Dienel in ihrer Reaktion als „Shitstorm“ bezeichnet. Kolleginnen und Kollegen und auch sie selbst würden massiv beschimpft und bedroht, und Privatadressen ausgeforscht.

Dienel betonte, dass das Seminar nur in Verbindung mit einer zweiten Veranstaltung aus Sicht Israels belegt werden könne. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden so mit zwei verschiedenen Sichtweisen auf den Palästina-Konflikt konfrontiert und zu einer kritischen Auseinandersetzung angestoßen. Die in den Quellen geäußerten Meinungen seien nicht die der Hochschule oder der Dozentin. Die Ethikkommission der HAWK habe die Lehrveranstaltung geprüft und einstimmig festgestellt, dass diese nicht gegen die Prinzipien wissenschaftlicher Lehre verstößt.

Jetzt steht angesichts der jüngsten Reaktionen auf dem Prüfstand, ob es das Seminar weitergeben kann. Dienel sagt, sie würde bedauern, wenn so ein Stück Meinungspluralität verloren ginge. Sie wehre sich aber in jedem Fall entschieden gegen den Vorwurf, die Hochschule habe jahrelang Antisemitismus verbreitet, und verweist auf lange und gute Kontakte zu israelischen Hochschulen, Kolleginnen und Kollegen.


fx

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