Corona bringt erneut hunderte Menschen auf die Straße – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Wie schon letzte Woche hat es auch heute Abend in Hildesheim zwei Demonstrationen zum Thema Corona gegeben, an denen jeweils rund 200 Menschen teilnahmen. Wiederum wie letzte Woche begann um 17 Uhr eine angemeldete Demonstration unter dem Motto "Unsere Stadt hat Querdenken satt" auf dem südlichen Andreasplatz, die störungsfrei verlief.

Um 18 Uhr versammelte sich dann eine andere Menschenmenge auf dem nördlichen Andreasplatz und begann umgehend einen Gang durch die Innenstadt. Die Polizei wies per Durchsage auf die Maskenpflicht hin, die ihrer Angabe nach von 80 Prozent der Teilnehmenden eingehalten wurde - Verstöße wurden demnach auf Video festgehalten und werden nachträglich geahndet. Der Gang dieser Gruppe traf wiederholt auf Gegendemonstranten, wobei die Polizei in einem Fall nach einer Auseinandersetzung eine Person des Ortes verwies. Als die Gruppe schließlich am Marktplatz eintraf, löste sie sich auf.

In Alfeld gab es am Abend eine ebenfalls nicht angemeldete Versammlung mit rund 80 Teilnehmenden, bei der die Polizei in zehn Fällen wegen fehlender Masken Ordnungswidrigkeitenverfahren einleitete. Alle weiteren Versammlungen im Kreisgebiet verliefen den Angaben nach störungsfrei. Insgesamt waren über 100 Beamtinnen und Beamte im Einsatz.

Die Landkreise in Niedersachsen haben unterdessen ein Ende der sogenannten "Spaziergänge" gegen die Corona-Maßnahmen gefordert. Der sprunghafte Anstieg der Inzidenzzahlen sollte auch die Letzten wachrütteln, sagte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Hubert Meyer. Die Landkreise als Versammlungs- und Gesundheitsbehörden erwarteten, dass die unangemeldeten Versammlungen von Querdenkern und anderen Protestierern aufhören und das Versammlungsrecht respektiert werde.

Für „kindisch anmutende Katz-und Maus-Spiele“ sei die Lage viel zu ernst, so Meyer. Wer öffentlich für seine Meinung eintreten möchte, solle das mit offenem Visier tun, eine Versammlung anmelden und sich an die Regeln halten. Die seit fast zwei Jahren an den Grenzen der Belastbarkeit arbeitenden Gesundheitsbehörden forderten ein Mindestmaß an Respekt vor der Rechtsordnung ein - wer dazu nicht bereit sei, müsse konsequent zur Verantwortung gezogen werden.

fx

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