Ende der Pandemie lässt auch Zahl der Straftaten ansteigen – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Ein deutlicher Anstieg bei der Zahl der Straftaten in Niedersachsen in der neuesten Polizeistatistik ist auf das Ende der pandemiebeschränkten Einschränkungen zurückzuführen. Das sagte Innenministerin Daniela Behrens bei der Vorstellung der Zahlen: Während die Justizbehörden 2021 insgesamt rund 472.000 Straftaten registrierten, waren es 2022 knapp 524.000 und damit rund 11 Prozent mehr. Behrens sagte, dies sei eine Kehrseite dessen, dass das Leben wieder Fahrt aufnehme: Wenn sich das Leben wieder normalisiere, würden auch wieder mehr Verbrechen verübt: Die Zahlen seien auf das Vor-Corona-Niveau angestiegen und hätten diese leicht überholt.

Niedersachsen zähle aber weiterhin zu den sichersten Bundesländern, betonte sie mit Verweis darauf, dass die Polizei in rund 62 von 100 Fällen Tatverdächtige ermittelt habe. Besonders große Zuwächse gab es laut Landespolizeipräsident Axel Brockmann im Bereich von Straftaten wie sexueller Belästigung, Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch von Kindern sowie der Kinder- und Jugendpornografie. In den letzten beiden Fällen führe die Verbreitung über Foren, Chats und Messengerdienste in der Regel zu Folgeverfahren.

Sowohl Brockmann als auch Behrens verurteilten erneut Gewalt gegen Einsatz- und Rettungskräfte. Gewalttaten gegen Polizeibeamtinnen oder -beamte seien im Vergleich zu 2021 um knapp 18 Prozent auf insgesamt 4.277 gestiegen, und auch bei Rettungskräften gab es einen deutlichen Anstieg. Behrens sagte, diese Form der Gewalt sei ein Angriff auf den Staat. Als Reaktion auf diese Zahlen forderten inzwischen sowohl die Gewerkschaft ver.di als auch die Gewerkschaft der Polizei und die Landtagsfraktionen von SPD und CDU ein zügiges Gegensteuern durch die Politik.

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