Soziologe spricht sich für klare Regeln im Umgang mit Messern aus – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Angesichts von Diskussionen über Angriffe mit Messern hat der Soziologe Dirk Baier klare Regeln für den Umgang mit ihnen gefordert. Es sei für Jugendliche wichtig zu wissen, was erlaubt sei und was nicht, sagte der Leiter des Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in einem Interview auf "Bayern 2". Er reagierte damit auf eine Forderung der Länder Niedersachsen und Bremen, weitere Messerverbote einzuführen.

Baier sagte weiter, dass es derzeit nur Andeutungen für eine Zunahme der Messergewalt in Deutschland gebe, aber keine klaren Beweise. Dass die entsprechenden Fallzahlen stiegen, könne auch daran liegen, dass die Polizei diese Delikte heute stärker verfolge. Es sei aber eindeutig, dass junge Menschen besonders häufig Messer bei sich hätten, man gehe derzeit etwa bei den 15-Jährigen von jedem Dritten aus. Entgegen mancher Mutmaßungen sei diese "Messer-Quote" aber bei jugendlichen Migranten nicht höher.

Weshalb so viele junge Männer Messer mitführten, sei noch nicht erforscht. In der Forschung gibt es dafür laut Baier zwei Annahmen: Einmal, um sich vor Gewalt zu schützen, und zum Anderen, um Stärke und Männlichkeit zu demonstrieren. Über die sozialen Medien seien Jugendliche heute sehr häufig damit konfrontiert, dass Waffen benutzt werden. Dies erzeuge den Eindruck, dass der Jugendalltag gewalttätiger geworden wäre, auch wenn das eigentlich nicht so sei.

fx

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