Corona und Weltlage drücken aufs Gemüt – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Ungewissheiten der derzeitigen Lage - sowohl in der Corona-Pandemie als auch etwa die US-Wahlen oder das Thema Terrorismus - schlagen vielen Menschen aufs Gemüt. Das sagte der Psychiater Marc Ziegenbein, Chefarzt des Klinikums Wahrendorff bei Sehnde, in einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst. Die Gleichzeitigkeit dramatischer Ereignisse werde zunehmend zu einer Überforderung - das sehe er an den steigenden Anfragen sowohl für den ambulanten Bereich als auch in den Tageskliniken.

Anfänglich könnten Menschen mit krisenhaften Situationen in der Regel recht gut umgehen. Dauere eine Krise aber ohne klare Perspektive auf eine Verbesserung an, sei das eine Herausforderung, die nicht alle Menschen immer alleine bewältigen könnten. Da Körper und Seele eine Einheit bildeten, könnten dann Gefühle wie Hilflosigkeit oder Überforderung auch zu körperlichen Beschwerden führen - etwa Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen, Verspannungen, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen. Für diese Fälle empfahl Ziegenbein, aktiv Abstand zu Belastendem zu suchen und sich auf Positives zu fokussieren. Das könne etwa bedeuten, bewusst auf den Konsum von Medien und Nachrichten zu verzichten, das Gespräch mit Freunden zu suchen oder in der Natur spazieren zu gehen.

Wenn beeinträchtigende Symptome über einen Zeitraum von mehreren Wochen andauerten, Betroffene selber Veränderungen an ihren Reaktionsweisen spürten oder entsprechende Rückmeldungen aus dem persönlichen Umfeld bekämen, sei psychologische Beratung sinnvoll. Es müsse sich auch dann noch nicht um eine ernsthafte Erkrankung handeln, die Unterstützung könne aber bei der Problembewältigung helfen.

fx

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