Pandemie sorgt für Rückgang von Minijobs – Radio Tonkuhle Hildesheim
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In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Minijobs im Landkreis Hildesheim deutlich zurückgegangen. Das meldet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten unter Berufung auf Zahlen der Arbeitsagentur. Mitte vergangenen Jahres habe es hier rund 22.500 Stellen auf 450-Euro-Basis gegeben, rund 2.000 weniger als zwei Jahre zuvor. Besonders betroffen sei das Gastgewerbe, wo in dieser Zeit 720 Minijobs verloren gegangen seien, ein Einbruch von 23 Prozent. Viele Minijobber lebten in ständiger Angst vor der Kündigung, so die NGG-Regionalgeschäftsführerin Lena Melcher. Sie hätten weder Anspruch auf das Arbeitslosen- noch auf das Kurzarbeitergeld.

Mit Blick auf Pläne der Bundesregierung, die Verdienstgrenze bei Minijobs anzuheben, befürchtet die Gewerkschaft, das dann viele reguläre Arbeitsplätze verdrängt werden. Für die Betroffenen, zum Großteil Frauen, werde das zur Karrierefalle, und spätestens im Alter sei Armut vorprogrammiert. Im Koalitionsvertrag hätten SPD, Grüne und FDP vereinbart, es müsse verhindert werden, „dass Minijobs als Ersatz für reguläre Arbeitsverhältnisse missbraucht oder zur Teilzeitfalle werden“. Die Gewerkschaft rufe deshalb die heimischen Bundestagsabgeordneten der Ampel-Koalition dazu auf, sich an dieses Versprechen zu halten und „das Gesetz auf solide Füße zu stellen“. Abhilfe könne langfristig allerdings nur eine grundlegende Reform schaffen: Für Minijobs müsse bereits ab dem ersten Euro die Sozialversicherungspflicht gelten. Erst wenn Sozialabgaben, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt würden, könnten Beschäftigte wirksam geschützt werden.

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