Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen vorgetäuschter Impfungen – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat Anklage gegen einen 64-jährigen Arzt und eine 58-jährige Ärztin aus dem Landkreis Gifhorn erhoben. Beiden werden zahlreiche Fälle von Körperverletzung, Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse sowie gemeinschaftlicher gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Der Mann soll von Ende Januar 2020 bis Ende September 2021 in 34 Fällen Kinder und Jugendliche nicht gegen Mumps, Masern und Röteln geimpft, sondern ihnen nur Kochsalzlösung gespritzt haben. Der Ärztin werden zwei solche Taten vorgeworfen. Außerdem soll der Angeschuldigte in 85 Fällen eine entsprechende Impfung in Impfausweisen bescheinigt, tatsächlich aber nicht vorgenommen haben. Die angeschuldigte Ärztin soll drei entsprechende falsche Impfungen bescheinigt haben. In sechs Fällen sollen durch die Angeschuldigten gemeinschaftlich ärztliche Leistungen für Impfungen bei den jeweiligen Krankenkassen abgerechnet worden sein, die aber nie erbracht wurden. Dadurch soll ein Schaden von knapp über 3.000 Euro entstanden sein.

Die Ermittlungsbehörden waren durch einen anonymen Hinweis auf das Geschehen aufmerksam geworden. Im Rahmen einer Durchsuchung konnten umfangreiche Beweismittel sichergestellt werden, die zu dem Tatverdacht führten. Blutuntersuchungen der vermeintlich geimpften Personen ergaben, dass keine Antikörper vorhanden waren. Der Angeschuldigte hat sich zum Tatvorwurf bisher nicht geäußert, die Ärztin streitet die Vorwürfe ab.

220912.fx

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