Zwei Taxifahrer haben den Zivilcouragepreis der Stadt Hildesheim für dieses Jahr bekommen. Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, zugleich auch Vorsitzender des Präventionsrates, überreichte ihn in einer Feierstunde an Sinan Acur und Hamid Reza Bashardoust - sie waren von einer Jury bestehend aus Kriminalhauptkommissarin Gabriele Freier, Rechtsanwalt und Notar a. D. Klaus-Günter Zok, Polizeihauptkommissar Uwe Herwig und Birgit Kaevel vom Präventionsrat ausgewählt worden.
Die Preisträger hatten aktiv dabei geholfen, Ende 2020 einen Betrug an einer damals 62-jährigen Hildesheimerin zu verhindern. Diese hatte von einem Mann, der sich als ihr Neffe ausgab, einen Anruf erhalten, indem dieser dringend um Bargeld für einen Autokauf bat. Der Betrüger ging sehr geschickt vor und erhielt von der Frau schließlich eine Zusage über eine fünfstellige Summe. Die sollte sie an einen Kurier übergeben. Dafür wurde Acur als Taxifahrer angeheuert: Er sollte "Unterlagen" bei der Frau abholen und nach Berlin bringen. Als er aber stattdessen Geld erhielt, wurde er misstrauisch und verständigte die Polizei.
Während die Polizei den Sachverhalt aufnahm, meldete sich der "Neffe" erneut, woraufhin die 62-Jährige ihn auf den nächsten Tag vertröstete. Wieder wurde ein Taxifahrer für die Übergabe engagiert, diesmal Bashadoust. Seine Fahrt in Richtung Dresden wurde anschließend durchgehend durch die Polizei begleitet, und gegen am Abend kam es auf einer Raststätte auf der A 4 zu einer Übergabe an einen 65 Jahre alten Mann, der unmittelbar danach festgenommen wurde.
Zivilcourage sei nicht immer bequem, sondern erfordere manchmal auch großen Mut und immer ein gutes Gespür für Situationen, sagte OB Meyer bei der Preisverleihung. Die beiden diesjährigen Preisträger hätten beides. Sie erhielten eine Urkunde, eine vom Hildesheimer Künstler Professor Otto Almstadt entworfene Skulptur sowie einen vom Haus- und Grundeigentümerverein gestifteten Geldpreis in Höhe von 500 Euro.
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