Finanzmisere der Krankenhäuser wird akuter – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Angesichts alarmierender Meldungen zur finanziellen Lage von Krankenhäusern hat die Diskussion über bundesweite Reformen an Fahrt aufgenommen. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte Ende der Woche im Anschluss an Bund-Länder-Beratungen, man wolle noch dieses Jahr zu einem Gesetzesentwurf kommen. Die Krankenhäuser stünden vor so großen Herausforderungen, dass dringend und konsequent gehandelt werden müsse. Die Reform sei allerdings eine Mammutaufgabe, etwa weil viele Fragen zur Finanzierung einzelner Leistungen zwischen Bund und Ländern geklärt werden müssten. Die Ministerin appellierte an den Bund und alle beteiligten Akteure, Kooperations- und Kompromissbereitschaft zu zeigen.

Einer letzte Woche veröffentlichten Umfrage der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft zufolge sind vier von fünf Kliniken (81,5 Prozent) in ihrer Existenz bedroht. Keine Klinik erwarte im Jahr 2023 eine positive wirtschaftliche Entwicklung, sagte die Gesellschaft gestern. 123 der 167 niedersächsischen Krankenhäuser hätten sich an der Umfrage beteiligt. 

Als Reaktion darauf hat heute der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, eine schnelle Finanzspritze für die Kliniken noch vor der Krankenhausreform gefordert. Angesichts galoppierender Kosten für Energie und Medizinprodukte brauche es schnell eine Zwischenlösung, sagte Dedy dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“, sonst gebe es viele Krankenhäuser nicht mehr, bis die Reformen wirken. Gerade Kinderabteilungen, Notfallversorgung und die Intensivpflege seien unverzichtbar, rechneten sich oft aber nicht. Das müsse abgefedert werden.

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