Niedersachsen startet Offensive zum Artenschutz – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Das Land Niedersachsen will mit einer „Artenschutz-Offensive“ das weitere Aussterben von Tier- und Pflanzenarten aufhalten. Das Artensterben sei dramatisch, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne) zum Auftakt dieser Kampagne: Etwa die Hälfte der für die Roten Listen untersuchten Arten in Niedersachsen seien gefährdet, zahlreiche Arten sogar vom Aussterben bedroht. Allein der Bestand der Vögel in der Agrarlandschaft habe seit der Jahrtausendwende um rund 40 Prozent abgenommen, so der Minister.

Land und Bund stellen insgesamt 6,2 Millionen Euro zur Verfügung, mit dem das Ministerium unter anderem eine eigene Naturschutzabteilung und ein zusätzliches Referat für Moornaturschutz einrichten werde. Zunächst soll die Roten Listen für Amphibien, Reptilien, Fledermäuse, Säugetiere, Heuschrecken, Wildbienen und Schmetterlinge sowie für Fische, Rundmäuler und Großkrebse aktualisiert werden, so der Minister. Dabei sollen die Umwelt- und Naturschutzverbände mithelfen. Auf Grundlage dieser Daten werde dann ein landesweites Artenschutzprogramm für gefährdete Tier- und Pflanzenarten aufgebaut und für hochgradig gefährdete Arten wie etwa Luchs, Kiebitz, Feldhamster oder die Orchideenart Frauenschuh spezielle Schutzprogramme entwickelt.

Olaf von Drachenfels vom Naturschutzbund NABU mahnte, es müssten vor allem die Lebensräume der Tiere und Pflanzen geschützt werden. Dazu werde bisher geltendes Recht nicht konsequent von den Naturschutzbehörden umgesetzt, und die Politik finanziere und kontrolliere bestehende Schutzprogramme nicht ausreichend. Auch Susanne Gerstner vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte konkrete Verbesserungen für die Lebensräume. Gebraucht würden ausreichend Schutzgebiete und ein Verbundnetz an geeigneten Biotopen. Hier müsse der Natur- und Artenschutz absoluten Vorrang vor Nutzungsinteressen haben.

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