Fachkongress erinnert in Bad Salzdetfurth ans Leid der Verschickungskinder – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Ab Heute kommen in Bad Salzdetfurth Betroffene und Interessierte zu einem bundesweiten Fachkongress zum Schicksal der sogenannten Verschickungskinder zusammen. Hintergrund ist auch, dass bislang eine Unterstützung vom Bund für das lange vergessene Thema ausbleibe, sagte die Mitbegründerin der „Initiative Verschickungskinder“, Anja Röhl.

Von den 1950er bis in die 80er Jahre wurden Millionen von Kindern aus gesundheitlichen Gründen in Kurheime gebracht und dort zum Teil schwer misshandelt. Im Jahr 1969 kamen in Bad Salzdetfurth zwei Jungen und ein Mädchen im Alter von drei bis sieben Jahren innerhalb von neun Wochen ums Leben, einer geschichtswissenschaftlichen Dokumentation der Diakonie nach in Folge von Überforderung, Personalmangel und einer Verkettung unglücklicher Umstände. Die „Stiftung Kinderheilanstalt Bad Salzdetfurth“ war von 1962 bis zu ihrer Auflösung 1970 Mitglied bei der „Inneren Mission“, einer Vorläuferin des heutigen Landesverbandes der Diakonie. Sie unterhielt im Ort drei Heime für Verschickungskinder.

Die seit 2019 tätige „Initiative Verschickungskinder“ wurde im Mai diesen Jahres offiziell als Verein gegründet und fordert die Anerkennung des Leids der inzwischen erwachsenen Betroffenen. Weitere Ziele sind mehr Unterstützung für die Vernetzung, Selbsthilfe und vor allem eine Untersuchung der Gründe, warum es zu den Kindesmisshandlungen kam. In einer Online-Petition fordern mehr als 45.000 Unterzeichner eine bundesweite Aufarbeitung, ein Dokuzentrum, die Unterstützung wissenschaftlicher Arbeit und eine Hotline für professionelle Beratung und Hilfeleistung.

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