Superintendent Peisert sieht Verpflichtung zu offenen Sonntagsgottesdiensten – Radio Tonkuhle Hildesheim
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In der Diskussion über Einschränkungen für Ungeimpfte in der Corona-Pandemie hat sich der Hildesheimer evangelische Superintendent Mirko Peisert dafür ausgesprochen, den sonntäglichen Gottesdienst für alle Menschen offen zu halten. Er sagte in einem "Pro und Kontra" des evangelischen Pressedienstes, er halte es für "hochproblematisch",  wenn sich Präsenzgottesdienste ausschließlich an Geimpfte und Genesene wenden. Er selbst sei geimpft und werbe dafür, könne es aber theologisch nicht rechtfertigen, Menschen aufgrund ihrer Einstellung zur Impfung vom Gottesdienst in der Kirche auszuschließen.

Die Kirchen sollten dazu beitragen, einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft entgegenzuwirken, so Peisert, es brauche dabei eine kluge Differenzierung bei den Zugängen zu Präsenzgottesdiensten. In seinen Augen habe die Kirche - allein schon, um der Religionsfreiheit Rechnung zu tragen - sogar die Pflicht, allen Menschen Räume für das Gebet offenzuhalten - und das nicht nur digital.

Eine Gegenposition vertrat der Hittfelder Superintendent Dirk Jäger. Er könne nicht nachvollziehen, dass die evangelische Kirche lange Zeit bewusst auf Beschränkungen verzichtet habe. Wenn in den Weihnachtsgottesdiensten jedem Ungeimpften Zugang gewährt werde, schließe das durch die dann nötigen Abstandsregeln viele andere aus. Er frage sich, ob damit nicht die Falschen geschützt werden. Die persönliche Freiheit ende für ihn dort, wo sie andere gefährde, und es gebe auch eine „Bringschuld“ derer, die in der Wahrnehmung ihrer individuellen Rechte die Gemeinschaft belasteten. Angesichts der Haltung mancher Impfgegner sagte er, man müsse als aufgeklärter Christ nicht "für jeden Unsinn" Verständnis zeigen.

fx

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