Kot-Attacke an der Staatsoper Hannover zieht Kreise – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Eine Attacke mit Hundekot auf eine Feuilletonistin an der Staatsoper Hannover sorgt für Schlagzeilen. Die Polizei bestätigt nur, dass wegen Beleidigung und Körperverletzung ermittelt werde und dass Hundekot dabei eine Rolle spielt, nannte aber keine Details. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung indes berichtet, dass der Ballettdirektor der Staatsoper sich im Foyer des Hauses einer Rezensentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) in den Weg gestellt und ihr den Kot ins Gesicht gedrückt hatte - offenbar als Reaktion auf kritische Berichterstattung. Das Opernhaus betonte, man habe sich nach dem Vorfall bei der Feuilletonistin entschuldigt und prüfe nun arbeitsrechtliche Schritte.  Die Theaterleitung hat ihn mit sofortiger Wirkung suspendiert, ein Hausverbot erteilt und ihn aufgefordert, sich in den nächsten Tagen umfassend zu entschuldigen und der Leitung gegenüber zu erklären, bevor es über weitere Schritte informiert.

Die FAZ sprach von einem Einschüchterungsversuch und einem „Angriff auf die freie, kritische Kunstbetrachtung“. Diese Grenzüberschreitung offenbar das gestörte Verhältnis eines Kunstschaffenden zur Kritik. Mittlerweile gibt es auch Reaktionen aus der Politik: Die CDU-Fraktion im Landtag teilte mit, dass dieser Angriff personelle Konsequenzen haben müsse. Wer als Künstler so mit seinen Kritikern umgehe, sei nicht länger tragbar und man erwarte vom Träger der Staatsoper, dem Land Niedersachsen vertreten durch Minister Mohrs, dass klargestellt werde, wie in diesem Fall verfahren wird. Mohrs kündigte an, "alle weiteren Schritte mit dem Staatstheater" besprechen zu wollen. Der Deutsche Journalisten-Verband Niedersachsen verurteilte den Angriff aufs Schärfste. Ein Künstler müsse Kritik ertragen, auch wenn sie überzogen erscheinen mag. Wer auf Kritik mit Gewalt reagiert, sei nicht tragbar, so der Landesvorsitzende Frank Rieger

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Aktualisiert 14.02. 8 Uhr: Suspendierung des Ballettdirektors

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