Studie zeigt 122 Missbrauchsfälle in der Landeskirche Hannover – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Eine gestern vorgestellte Studie zeigt eine höhere Zahl von Fällen sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Niedersachsen als bisher vermutet. Wie in einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde, gab es seit 1946 in den fünf Landeskirchen und der Diakonie in Niedersachsen insgesamt 322 mutmaßliche Täter, darunter 112 Pastoren, sowie mindestens rund 300 Betroffene. Neben Pastoren würden auch Diakone, Musiker oder Erzieher beschuldigt. Dabei seien diese Zahlen aber nur die "Spitze der Spitze des Eisbergs", sagte ein Sprecher der unabhängigen Forschungsgruppe. Die Zuarbeit der Kirche mit Unterlagen sei teils nur schleppend gewesen, und man habe die Studie nicht komplett so umsetzen können wie geplant.

In der Landeskirche Hannover sind demnach 122 Fälle entweder bestätigt oder im Verdacht, unter den Beschuldigten sind 63 Pastoren. Bischof Ralf Meister sagte, dies bilde ausdrücklich nur einen Ausschnitt davon ab, wie viele Betroffene seit 1945 in der Landeskirche sexualisierte Gewalt erlitten haben. Es werde deutlich, wie Strukturen gerade in der evangelischen Kirche sexualisierte Gewalt ermöglichten. Die Ergebnisse würden nun sorgfältig analysiert, und dies gemeinsam mit den Betroffenen. Die Schlussfolgerungen daraus seien grundlegend für die weitere Umsetzung von Aufarbeitung und Prävention.

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