IG Bau fordert Initiative beim Sozialwohnungsbau – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Gewerkschaft IG Bau hat die Höhe von Mietzahlungen durch den Staat kritisiert und stattdessen den Bau von mehr Sozialwohnungen gefordert. Laut Statistik würden im Landkreis Hildesheim rund 9.900 Haushalte mit insgesamt 17.700 Menschen bei den Mietzahlungen unterstützt, und allein für die Kaltmiete habe der Staat im letzten Oktober so mehr als 3,8 Millionen Euro an die Vermieter gezahlt. Dazu komme Monat für Monat das Wohngeld, und über die Job-Center-Zahlungen hinaus würden auch die Kosten der Unterkunft für viele weitere Menschen übernommen, die darauf angewiesen seien, etwa ältere Menschen mit knapper Rente.

Gewerkschaftssprecherin Stephanie Wlodarski sagte, dass es richtig und wichtig ist, dass der Staat Wohngeld zahlt und die Kosten der Unterkunft übernimmt. Besser aber seien Sozialwohnungen. Sie machten den Staat unabhängig von jeder Miet-Preistreiberei auf dem Wohnungsmarkt und seien so auf Dauer die günstigere Lösung für die Staatskasse. Mit Sozialwohnungen könnte der Staat vor allem auch Menschen leichter mit einer Wohnung versorgen, die es auf dem freien Markt immer schwer haben. Bund und Länder hätten den sozialen Wohnungsbau seit Jahrzehnten massiv vernachlässigt, weshalb es nun einen dramatischen Mangel an sozialem Wohnraum gebe: Allein in Niedersachsen müsse der heutige Bestand an Sozialwohnungen bis 2030 um mehr als 108.000 steigen. Derzeit stecke der Staat in einer Sackgasse: Er könne unterstützungsbedürftigen Menschen keine Sozialwohnungen anbieten, so dass die Job-Center die Mieten des freien Markts akzeptieren müssen - und diese seien in den letzten Jahren in vielen Orten durch die Decke gegangen, so Wlodarski.

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