Flüchtlingsrat feiert 30. Geburtstag – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Der niedersächsische Flüchtlingsrat mit Sitz in Hildesheim hat am Wochenende sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Geschäftsführer Kai Weber sagte, in den zurückliegenden Jahrzehnten sei die Solidarität mit Flüchtlingen in Gesellschaft und Politik spürbar gewachsen. Zwar gebe es nach wie vor Rassismus, der bekämpft werden müsse. Dieser könne sich aber nicht mehr als Vollstrecker eines öffentlichen Willens aufspielen.

Er sagte weiter, der Flüchtlingsrat habe zusammen mit anderen viele tausend Flüchtlinge beraten, unzählige Asylverfahren begleitet, Rechte erkämpft und Schutzansprüche durchsetzen können. Das reiche aber nicht aus. Flüchtlinge hätten noch immer keinen gleichberechtigten Zugang zu Sprachkursen und zum Arbeitsmarkt. Weber sprach sich weiterhin für eine Entbürokratisierung des Verteilungssystems aus. Neuankömmlinge würden nach bestimmten Quoten auf die Bundesländer verteilt - auf persönliche Bezüge der Flüchtlinge und Möglichkeiten, sich selbst zu helfen, werde dabei relativ wenig Rücksicht genommen. Viele Betroffene könnten auch bei Freunden und Bekannten unterkommen, würden aber stattdessen bürokratisch verpflichtet, in einer Wohnung zu leben.

Innenminister Boris Pistorius sagte, der Verein gehe beim Streben nach einer "Willkommenskultur" mit gutem Beispiel voran. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stünden Menschen bei, denen es schlechtgehe und die nur schwer für ihre Anliegen werben könnten. Das Land Niedersachsen fördert den Flüchtlingsrat jedes Jahr mit 90.000 Euro - etwa 70.000 Flüchtlinge leben hier.

cw/fx

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