Naturschützer fordern einheitlichen Umgang mit auffälligen Wölfen – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Der Naturschutzbund Nabu und der International Fund for Animal Welfare haben einen bundesweit einheitlichen Umgang mit verhaltensauffälligen Wölfen gefordert. In einem offenen Brief heißt es, es brauche mehr Qualität, Transparenz und eine bessere Vernetzung im sogenannten Wolfs-Monitoring. Anlass dieses Briefes ist der Abschuss des Wolfs "Kurti" Ende April letzten Jahres. Dieser hatte sich wiederholt Menschen mit Hunden genähert und ein nach Einschätzung von Experten zuletzt unberechenbares Verhalten gezeigt. Er wird als Präparat ab dem 21. Mai in der Ausstellung "Der Wolf. Ein Wildtier kehrt zurück" im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover präsentiert.

Bei Verdachtsfällen müssten die Länder insbesondere die neu eingerichtete Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) besser nutzen. Bei einem Fall in Sachsen-Anhalt Anfang des Jahres sei dies nicht geschehen - das betroffene Tier wurde zum Abschuss freigegeben, danach aber nicht mehr gesichtet. Es könne im Extremfall notwendig werden, auffällige oder problematische Wölfe zu töten, so die Verbände. Dies müsse jedoch im Einzelfall betrachtet und begründet werden. Bei der Entscheidungsfindung solle die DBBW der zentrale Ansprechpartner sein. Dringendste Aufgabe sei aber die Prävention. Die Bevölkerung sollte besser aufgeklärt werden, um unerwünschte Verhaltensentwicklungen bei Wölfen zu vermeiden - besonders durch das beabsichtigte oder unbeabsichtigte Anfüttern.

Letzte Woche ist auch im Landkreis Hildesheim erstmals ein Wolf beobachtet worden. Es ist nach Expertenmeinung wahrscheinlich ein Jungtier, das einen neuen Lebensraum sucht. Ob es sich im Kreis niedergelassen hat oder weitergezogen ist, ist noch nicht klar.

fx

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