Staatsanwaltschaft klagt früheren SS-Mann wegen Volksverhetzung an – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat einen ehemaligen SS-Mann aus Nordstemmen angeklagt. Dem 96 Jahre alten Karl M. werde Volksverhetzung und die Verunglimpfung Verstorbener zur Last gelegt, sagte eine Sprecherin der Behörde. Grundlage der Ermittlungen sind vor allem Aussagen des Mannes in einem Beitrag des ARD-Magazins "Panorama" im November 2018. Darin hatte er unter anderem den Holocaust relativiert und bezweifelt, dass die Nationalsozialisten tatsächlich sechs Millionen Juden getötet hätten. Zudem hatte M. in der Sendung erklärt, die Opfer eines von der SS begangenen Massakers am 1. April 1944 in Nordfrankreich seien selbst Schuld an ihrem Schicksal.
In der Kleinstadt Ascq hatte die SS-Panzerdivision "Hitlerjugend" an jenem Tag 86 Einwohner im Alter von 15 bis 75 Jahren erschossen. Karl M. gehörte nach eigenen Angaben zu den SS-Männern, die die Anwohner aus ihren Häusern holten. Er selbst will aber nicht geschossen haben. Das Massaker sollte eine Vergeltungsaktion für einen Anschlag französischer Widerstandskämpfer auf eine Bahnlinie sein, bei dem niemand verletzt wurde.


sk

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