Politiker fordern Konsequenzen aus Missbrauchsfall in Lügde – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Abgeordnete des niedersächsischen Landtags haben parteiübergreifend deutliche Konsequenzen aus dem hundertfachen Kindesmissbrauch in Lügde gefordert. Aus den Fehlern der Behörden müssten Lehren gezogen werden, sagte Justizministerin Barbara Havliza. Ein solch katastrophales Versagen staatlicher Institutionen dürfe es nicht mehr geben, sagte die Ministerin. Sie regte unter anderem an, die Verjährungsfristen für Missbrauchstaten auszuweiten oder ganz abzuschaffen. Viele Betroffene fänden erst nach der Aufarbeitung des Missbrauchs oder im Erwachsenenalter die Kraft, die Tat anzuzeigen.

Auf einem Campingplatz im lippischen Lügde nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen waren über Jahre hinweg mehr als 40 Kinder zwischen vier und 13 Jahren sexuell missbraucht worden. Das Landgericht Detmold verurteilte vor kurzem zwei Männer zu 13 und 12 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung. In der Kritik steht unter anderem das Jugendamt des Landkreises Hameln-Pyrmont. Es hatte ein damals sechsjähriges Mädchen bei dem Hauptangeklagten auf dem Campingplatz in Pflege gegeben. Zudem soll das Amt Hinweisen auf sexuellen Missbrauch nicht nachgegangen sein.

sk

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