Stadt und Land erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Bundesweit wird heute der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Anlass ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr 1945.

So gab es etwa zum Auftakt der Plenarsitzung des Landtags in Hannover eine Gedenkstunde. Landtagspräsidentin Gabriela Andretta (SPD) mahnte, dass gerade auch in der heutigen Zeit ein Erstarken von Ressentiments und Hass gegen Juden zu beobachten sei. Es sei etwa sehr bedenklich, wenn auf Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen Menschen sich gelbe Sterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" an die Brust hefteten oder Spruchbänder hoch hielten, auf denen "Impfen macht frei" zu lesen sei. Die Warnung der früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, dass Krisenzeiten schon immer Hochzeiten des Judenhasses gewesen seien, sei so wichtig, dass sie sie wiederholen wolle, so Andretta.

In Hildesheim findet am 27. Januar normalerweise eine zentrale Gedenkfeier statt, die dieses Jahr pandemiebedingt ausfallen muss. Hildesheims Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer veröffentlichte stattdessen eine Videobotschaft. Er sagte darin, Auschwitz stehe wie kein anderer Ort für das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Meyer verwies auf eine Äußerung des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog: Man wolle nicht "das Entsetzen konservieren", sondern "Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind". Demokratie und Freiheit wisse besonders zu schätzen, wer wisse, zu was Ausgrenzung, Diskriminierung und Überlegenheitsgefühle führen könnten. Diese Dinge hätten ihren Anfang in der gedankenlosen Verbreitung von Vorurteilen, Stereotypen und Unwahrheiten - und das erlebe man auch heute leider häufiger, so Meyer weiter.

fx

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