Die niedersächsische Landesregierung will mit einem Stufenplan auf die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie reagieren. Das sagte die Regierungssprecherin Anke Pörksen dem Evangelischen Pressedienst und bestätigte damit einen ersten Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Plan solle zum einen mögliche Lockerungen umfassen, aber auch Szenarien für den "hoffentlich nicht eintretenden Fall eines erneuten starken Anstiegs der Fallzahlen" enthalten. Derzeit laufe noch die interne Abstimmung.
Laut Zeitungsbericht reicht der Plan von einer Stufe 1 mit geringem Infektionsgeschehen, wo fast alles wieder möglich ist, bis zur Stufe 6 mit einem eskalierenden Infektionsgeschehen, in der so gut wie gar nichts mehr geht. Öffentliche und private Zusammenkünfte ohne Personenbegrenzungen, Abstand und Masken sollen erst wieder möglich sein sollen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz unter zehn liege. Der Einzelhandel und die Gastronomie sollen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 wieder öffnen dürfen - allerdings nur, wenn die Reproduktionszahl gleichzeitig unter 0,8 liege. Liege dieser so genannte R-Wert darüber, dürften weiter nur die Supermärkte geöffnet bleiben. Auch Theater und Kinos sollen ab einer Inzidenz unter 50 und einem R-Faktor, der geringer als 0,8 ist, unter Auflagen wieder öffnen dürfen.
Pörksen zufolge ist die Arbeit an dem Entwurf noch nicht abgeschlossen. Laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" wolle das Land zudem die nächste Ministerpräsidenten-Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Anfang Februar abwarten, bevor endgültig entschieden werde.
Kritik kam unterdessen von den Grünen im Landtag, weil von dem Plan zunächst in einer Zeitung zu lesen war. Es wäre souverän gewesen, es dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten gleich zu tun und die eigenen Vorstellungen aktiv im Parlament und der Öffentlichkeit zur Debatte zu stellen, so die Fraktionsvorsitzende Julia Willie Hamburg.
fx