Coronakrise belastet die Seelen junger Menschen – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die andauernde Pandemie belastet die Seelen junger Menschen. Das ist das Ergebnis zweier Befragungen der Bertelsmann-Stiftung, an denen Forscher der Universitäten Hildesheim und Frankfurt/Main beteiligt waren. Diese hätten gezeigt, dass Jugendliche inzwischen vermehrt psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste beklagen.

Für die Untersuchung wurden im April und Mai letzten Jahres rund 5.000 sowie im November über 7.000 Jugendliche befragt. 61 Prozent von ihnen gaben an, sich teilweise oder dauerhaft einsam zu fühlen. 64 Prozent stimmten zum Teil oder voll der Aussage zu, psychisch belastet zu sein, und fast 70 Prozent hatten Zukunftsängste. Besonders häufig wurden diese Sorgen genannt, wenn gleichzeitig finanzielle Probleme bestanden. Auch gaben bei der zweiten Runde rund zwei Drittel der Befragten an, dass ihre Sorgen "eher nicht oder gar nicht gehört" werden.

Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, hält diese Ergebnisse für alarmierend. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste das Leben der jungen Menschen zunehmend bestimmen. Er forderte deshalb Freizeitangebote für Jugendliche trotz der Corona-Beschränkungen: Gerade wenn Schulen ihre Tore schließen, brauche es außerschulische Angebote, die soziale Interaktion ermöglichen, Bewegungs- und Ernährungsangebote für Kinder und Jugendliche aufrechterhalten sowie eine Ansprechfunktion in schwierigen familiären Situationen hätten, so Krüger. Angebote für junge Menschen in persönlichen Problemlagen müssten ausgebaut werden, und Kinder- und Jugendeinrichtungen müssten dafür auch auf digitale Angebote zurückgreifen können.

fx

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