Wegfall von Quarantäne-Entschädigung wird kontrovers diskutiert – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Pläne verschiedener Regierungen zum Wegfall einer Quarantäne-Entschädigung haben eine kontroverse Diskussion in Gang gesetzt. Nach Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erwägt nun auch das Land Niedersachsen eine solche Streichung für Ungeimpfte - das sagte Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) am Freitag in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Mit dem Auslaufen des kostenlosen Testangebots im Oktober solle auch geprüft werden, entsprechende Zahlungen für alle ungeimpften Erwachsenen einzustellen - ausgenommen jener Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden könnten. Bis Mitte Oktober habe wirklich jede und jeder ein Impfangebot erhalten und damit auch die Möglichkeit, eine Quarantäne-Anordnung zu vermeiden, so die Ministerin. Die Allgemeinheit sollte fortan nicht mehr für Verdienstausfälle von Personen aufkommen müssen, die sich und andere nicht schützen wollten.

Kritik an solchen Plänen kam u.a. vom Oldenburger Verfassungsrechtler Volker Boehme-Neßler und vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. Boehme-Neßler sprach von einer "nächsten Eskalationsstufe bei der Einführung einer Impfpflicht durch die Hintertür“. Wenn die Impfung weiterhin freiwillig sein solle, dürften Impfunwilligen keine Nachteile entstehen. Entstünden für sie Nachteile, würden sie diskriminiert, und das lasse die Verfassung nicht zu.

Lauterbach sagte, die Idee, dass Ungeimpfte erst für ihren Corona-Schnelltest selbst zahlten, dann einen PCR-Test machten und danach in unbezahlte Quarantäne gingen, sei „zu schön, um wahr zu sein“. Man sehe das etwa in den USA, wo es grundsätzlich keine bezahlte Quarantäne gebe. Die erkrankten Menschen versuchten dort, ohne diese Unterstützung durchzukommen, und das berge zwei Risiken: Sie könnten andere anstecken, und es drohten auch gesundheitliche Gefahren, wenn eine Corona-Erkrankung verschleppt werde.

fx

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