Diözesanratsmitglied sieht durch Missbrauchsskandale großen Schaden – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Angesichts des Umgangs von leitenden Personen der Kirche mit dem Thema Missbrauch denken mehr und mehr in den Gemeinden engagierte Katholiken über einen Einsatz für Reformen oder einen Austritt nach. Das sagte Winfried Quecke vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Er fürchte, dass immer mehr Katholiken zu ihrer Kirche innerlich auf Abstand gehen. Auch hauptamtliche Mitarbeiter seien zunehmend demoralisiert: Viele hätten den Eindruck, dass sie die Fehler der Kirchenleitungen ausbaden müssten. Im persönlichen Gespräch erfahre er viel von Frustration und Verletzungen, sowohl auf Gemeindeebene als auch auf Bistumsebene, so Quecke.

Es sei Teil einer „Verdrängung auf amtlicher Seite“, wenn leitende Geistliche Kirchenaustritte in erster Linie mit einer Krise der persönlichen Gottesbeziehung erklärten. Zudem werde eine zentrale Erkenntnis praktisch aller Missbrauchs-Untersuchungen in katholischen Bistümern geleugnet, „nämlich, dass es nicht nur um Fehlverhalten Einzelner geht, sondern um Ursachen im System der katholischen Kirche“. Es sei ein fatales Signal an die Basis, wenn der Vatikan angebotene Bischofsrücktritte, etwa von Kardinal Woelki oder von Kardinal Marx, nicht annehme. Doch auch über die Fehler von Laien müsse gesprochen werden, etwa, wenn sie das Schweigen über Missbrauchs-Vorfälle befördern.

Quecke lebt in Laatzen und vertritt seit mehr als zehn Jahren die Katholiken des Bistums Hildesheim im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, sowie seit zwei Jahren bei der Vollversammlung des „Synodalen Weges“, der sich für Reformen in der Katholische Kirche einsetzt.

fx

 

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