Studie zeigt Mängel bei der Behandlung von Depressionen – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Menschen mit Depressionen sind einer neuen niedersächsischen Studie zufolge unzureichend versorgt. Professor Kai Kahl, leitender Oberarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), sprach bei der Vorstellung von klaren Defiziten in der Versorgung. Insbesondere schwer betroffene Patienten sollten sowohl medikamentös als auch psychotherapeutisch versorgt werden, jedoch hätten bei den Patienten mit einer schweren Depressionsdiagnose nur 40 Prozent Kontakt zu einem spezialisierten Facharzt und nur jeder zehnte Patient erhielt eine umfassende psychotherapeutische Versorgung. 60 Prozent der Betroffenen bekamen Antidepressiva.

An der Studie waren Versorgungsforscher der Krankenkasse AOK Niedersachsen sowie Experten der MHH, der Leibniz Universität Hannover und der Ostfalia Hochschule Wolfsburg beteiligt. Sie werteten Daten von mehr als 285.000 Menschen mit einer diagnostizierten Depression aus. 

Insgesamt war für 78 Prozent der Betroffenen der Hausarzt die zentrale Anlaufstelle, hieß es weiter. Jeder fünfte Patient habe einen spezialisierten Facharzt wie Psychiater oder Nervenarzt aufgesucht und nur jeder 20. Patient habe Kontakt zu einem psychologischen Psychotherapeuten gehabt. Die Ursachen ließen sich anhand der genutzten Daten nicht feststellen. Den Wissenschaftlern zufolge spielten verschiedene Faktoren eine Rolle, wie eine unzureichende Diagnostik, eine Ablehnung von Medikamenten oder therapeutischer Behandlung oder ein struktureller mangelnder Zugang zu Spezialisten verbunden mit Wartezeiten.

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