Land sieht für Herbst zunächst keine Corona-Verschärfungen vor – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Der Herbst soll in Sachen Corona ein "Herbst der Achtsamkeit" werden. Das sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) bei der Vorstellung der Pläne ab Oktober. Sie rechne nicht mit einer deutlichen Verschärfung der Corona-Lage im Herbst und Winter, und es gebe zunächst keine neuen Beschränkungen - vorgesehen sei nur eine Fortschreibung der aktuellen Schutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht in Pflegeheimen, Krankenhäusern und im ÖPNV.

Erst wenn sich die Corona-Lage verschärfe, seien bis zu zwei weitere Schutzstufen vorgesehen. Maßstab dafür sei allein die Belastung des Gesundheitssystems und nicht mehr die 7-Tage-Inzidenz, so Behrens. Ab dem Überschreiten einer Hospitalisierungsrate von 15 pro 100.000 Einwohnern und einer gleichzeitigen Auslastung der Intensivbetten mit Corona-Patienten von mehr als zehn Prozent solle Stufe Eins in Kraft treten, auch "Winterreifen-Szenario" genannt. Dann sei eine Maskenpflicht in Innenräumen vorgesehen, etwa in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen. Auch Schulbeschäftigte müssten dann Maske tragen, um Präsenzunterricht sicherzustellen.

Ab einer Hospitalisierungsrate von 20 und einer Intensivbettenbelegung von über 15 Prozent greife Szenario Zwei (oder "Schneeketten-Szenario"). Für das Inkrafttreten sei dann ein Landtagsbeschluss erforderlich. In diesem Fall solle in Innenräumen, sowie bei Veranstaltungen im Freien, bei denen Mindestabstände nicht eingehalten werden können, das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend sein. Die Maskenpflicht gelte in Szenario Zwei auch für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse, die zudem zwei Corona-Schnelltests in der Woche machen müssen. In öffentlich zugänglichen Innenräumen, in der Gastronomie und bei Veranstaltungen sind außerdem verpflichtende Hygienekonzepte und Abstandsgebote vorgesehen.

Behrens betonte, dass das Eintreten beider  Szenarios nach jetziger Einschätzung unwahrscheinlich sei. Zwar steige die 7-Tage-Inzidenz weiter an, aber die Lage in den Krankenhäusern sei unverändert entspannt. Sie sei zuversichtlich, dass das Gesundheitssystem auch bei weiter steigenden Infektionszahlen nicht unter Druck gerate. Als Gründe nannte sie unter anderem eine weitreichende Grundimmunität durch hohe Impfraten sowie einen zusätzlichen Immunschutz bei vielen Bürgerinnen und Bürger durch bereits durchgemachte Infektionen. Auch die fortdauernde Dominanz des relativ milden Omikron-Subtyps BA.5, die Einführung angepasster Impfstoffe ab Oktober, eine gute Impfinfrastruktur sowie das Corona-Medikament Paxlovid seien wichtige Faktoren, um Corona in Schach zu halten.

220921.fx

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