Umweltschützer kritisieren 49-Euro-Ticket – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Das von Bund und Ländern für den 1. April nächsten Jahres angekündigte 49-Euro-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr kommt nach Ansicht von Umweltschützern zu spät. Nach sieben Monaten Wartezeit auf ein Nachfolgeangebot des 9-Euro-Tickets sei der positive Effekt und die Bereitschaft vieler, auf Bus und Bahn umzusteigen, vermutlich verpufft, sagte die niedersächsische Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Susanne Gerstner. Außerdem seien 49 Euro für Menschen mit geringem Einkommen zu teuer.

Die Einführung des Tickets dürfe nicht dazu führen, dass der dringend notwendige Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf die lange Bank geschoben werde, so Gerstner weiter. Niedersachsen brauche eine Mobilitätsgarantie, die es allen Menschen im Land ermöglicht, von frühmorgens bis spätabends zu bezahlbaren Preisen ohne eigenes Auto mobil zu sein. Dafür nötig sei ein attraktives Gesamtpaket aus einem flächendeckenden, bezahlbaren ÖPNV und einem lückenlosen, sicheren Radwegenetz - denn nur so könnten die Menschen motiviert werden, auf Bahn, Bus und Rad umzusteigen.

Die Deutsche Umwelthilfe mit Sitz in Hannover erklärte, sie befürworte eigentlich ein Nah- und Regionalverkehrsticket zum Preis von 29 Euro. Das 49-Euro-Ticket sei immerhin ein Kompromiss, sagte der Geschäftsführer Jürgen Resch, wobei er der FDP eine Blockadehaltung bei der Finanzierung des geplanten vorwarf. Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (beide FDP) verweigerten den Ländern die notwendige Unterstützung. Der Bund müsse zusichern, in jedem Fall die Hälfte des Tickets zu finanzieren. Resch forderte ebenfalls massive Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr. Der Bundesfinanzminister müsse Geld für die Anschaffung von Bussen, Bahnen und Trams bereitstellen, anstatt weiterhin die Besitzer von Luxusautos steuerlich zu entlasten.

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