Niedersachsen drängt beim Kampf gegen Automatensprenger auf Tempo – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Das Land Niedersachsen drängt in der Bekämpfung und Prävention von Geldautomaten-Sprengungen auf Tempo. Innenminister Boris Pistorius sagte heute bei der Vorstellung des Lageberichts zur Organisierten Kriminalität, die Banken als Betreiberinnen der Geldautomaten seien hier in der Pflicht - und die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen gehe ihm zu langsam. Bisher habe man in der Sache auf Freiwilligkeit gesetzt, bis April müsste ein Maßnahmenpaket entwickelt werden. Für den Fall, dass sich nicht schnell etwas ändere, solle die Politik das Heft in die Hand nehmen, Niedersachsen bereite dafür eine Vorlage für den Bundesrat vor. 

Den Tätern, die insbesondere aus den Niederlanden heraus in Deutschland agieren, müsse ihr Handeln so schwierig oder nutzlos wie möglich gemacht werden. Möglich sei etwa, Automaten über Nacht zu leeren und Banken zu schließen - dass jetzt viele solche Straftaten in Deutschland verübt würden, läge daran, dass die Banken in den Niederlanden ihre Automaten inzwischen besser gesichert hätten. Die Täter gingen mit extremer Brutalität vor und nähmen auch in Kauf, dass Unbeteiligte verletzt oder getötet würden, sowohl durch das Sprengen der Automaten an sich als auch bei der anschließenden Flucht in mitunter extrem PS-starken Autos - mit Geschwindigkeiten, die bis zu 300 km/h reichen könnten. Zur Verfolgung dieser Straftaten gebe es inzwischen im Land eine Zentralstelle bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück. Diese habe, auch durch die Nähe zu den Niederlanden, eine große Kompetenz in dieser Sache. 

In der Region Hildesheim gab es zuletzt einen Fall bei der Volksbank in Bockenem, hier ermittelt die Polizeidirektion Göttingen. Im Raum Hildesheim hatte die Sparkasse im August vorübergehend einige unter Wohnungen gelegene Filialen vorübergehend gesperrt.

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