Ankündigung langfristigen Lehrkräftemangels löst Diskussionen aus – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Ankündigung von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne), dass der derzeitige Lehrkräftemangel noch mindestens zehn Jahre andauern wird, hat die Diskussion über die Lage an den Schulen weiter befeuert. Sie hatte in einem NDR-Interview gesagt, der Fachkräftemangel auch in diesem Bereich werde die nächsten Jahre anhalten. Die Landesregierung wolle die Schulen in Niedersachsen mit anderem Personal unterstützen, soweit das möglich sei - so könnten etwa Therapeuten, IT-Fachleute oder Verwaltungskräfte Lehrerinnen und Lehrern Arbeit abnehmen.

Der Leiter der Robert-Bosch-Gesamtschule René Mounajed sagte als Vorsitzender des Schulleitungsverbands Niedersachsens, die neue Offenheit der Ministerin sei ein erster richtig guter Schritt. Er hoffe, dass die Kultusministerin damit die Tür für grundsätzliche Reformen geöffnet hat. Mounajed zufolge müsse auch diskutiert werden, ob der Unterricht in seiner jetzigen Art noch zeitgemäß sei, ob es so viele Schulformen brauche und wie Lehrpläne entschlackt werden könnten.

Auch der Landesschülerrat begrüßte in einer Reaktion die Ehrlichkeit der Ministerin - es sei gut, dass endlich Klartext gesprochen werde, auch wenn die Prognose erschreckend sei. Neben allen kurzfristigen Maßnahmen müsse auch die Ausbildung zum Lehrberuf attraktiver und unterrichtsnaher werden. Gehalt nach A13 und E13 für alle Lehrkräfte sei zwar auch ein wichtiger Schritt, nur das werde die mangelnde Attraktivität des Berufes jedoch nicht lösen.

Die oppositionelle CDU im Landtag dagegen sprach von einer "politischen Bankrotterklärung". Hamburg zeige keine Wege aus der Krise auf und lege auch keine konkreten Lösungen vor, sondern spreche nur von der Notwendigkeit einer bundesweit geführten Diskussion. Das Kultusministerium sei in den vergangenen zehn Jahren SPD-geführt gewesen - die Sozialdemokraten hätten einen "bildungspolitischen Scherbenhaufen" hinterlassen.

221221.fx

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