Leiter der Blindenmission betont Bedeutung der Braille-Schrift – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Der Leiter der Hildesheimer Blindenmission, Andreas Chrzanowski, hat die Bedeutung der Braille-Blindenschrift hervorgehoben, bei der Buchstaben durch mit den Fingern fühlbare Punkte dargestellt werden. Er sagte in einem Gespräch anlässlich des morgigen Welt-Braille-Tags, sie sei auch trotz Computern und Mobiltelefonen mit Spracherkennung und Sprachausgabe bis heute immens wichtig. Mit der Blindenschrift eröffneten sich Welten, die er als Blinder selbst begehen könne, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Auch könne er etwa Medikamente selbstständig einnehmen, da die Packungen auch mit Blindenschrift beschriftet sind.

Zugleich laufe aber eine Diskussion, welche Bedeutung die Blindenschrift heute noch hat, da etwa Mobiltelefone heute über die Stimme gesteuert werden können und Texte synthetisch vorlesen können. Das mache sie zum wichtigsten Hilfsmittel. Die generell abnehmende Lesekompetenz sei auch deshalb bei blinden Menschen noch extremer zu beobachten. Die Vereinfachung durch die Technik verwöhne, sodass mancher sich frage, wozu er noch die Finger zum Lesen brauche.

In der Arbeit der Hildesheimer Blindenmission in Südostasien spiele die Blindenschrift in der Vermittlung von Bildung eine riesengroße Rolle. In der Hongkonger Schule etwa werde jungen Menschen beim Einstieg in moderne Berufe geholfen, etwa in Call-Centern oder in der Programmierung. Dass Kinder die Blindenschrift lernen, bleibe deshalb die Nummer eins.

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