Botanikerin sieht dramatische Entwicklungen durch den Klimawandel – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Der Klimawandel zeigt Auswirkungen auf die Blüte vieler Pflanzen mit möglicherweise dramatischen Folgen. Das sagt die Botanikerin Jutta Papenbrock, geschäftsführende Leiterin des Institutes für Botanik an der Leibniz Universität Hannover. Vieles gerate durcheinander, und diese zunehmende Labilität der Ökosysteme sei "eine dramatische Entwicklung". So habe man etwa bei der Haselnuss festgestellt, dass der Strauch mehrere Wochen früher blühe als noch vor Jahren, und Blühzeiten würden länger, was etwa für Allergiker äußerst unangenehm sei.

Die Pflanzen selbst seien gefährdet, wenn sie zu früh in die Blüte gingen und es dann zu Frosteinbrüchen komme. Das Bilden von Blüten, Samen und Früchten erfordere sehr viel Energie. Wenn zu oft vergeblich Blüten erzeugt und zu wenig Samen produziert werden, schwäche das die Fortpflanzung. Da der Wandel zu wärmeren Temperaturen sehr schnell gehe, könnten die Pflanzen sich nicht durch evolutive Prozesse an neue Bedingungen anpassen, und würden anfälliger für Schädlinge.

Mit Blick auf die Erderwärmung allgemein müssten „möglichst schnell möglichst viele Maßnahmen“ ergriffen werden, so Papenbrock abschließend. Eine davon seien klimaresiliente Pflanzen, die aufgrund ihrer Herkunft besonders an extreme Trockenheit oder Hitze angepasst seien - bei Straßenbäumen seien dies etwa Späths Erle, der Amberbaum und der Blasenbaum.

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