Mutter gesteht Tötung ihres behinderten Sohns – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Eine Frau aus Sarstedt hat vor Gericht gestanden, ihren behinderten Sohn getötet zu haben. Im neu aufgerollten Mordprozeß vorm Landgericht Hildesheim sagte sie, sie habe dann auch sich selbst töten wollen, um ihre nicht ertragbare Situation zu beenden. Der 17-Jährige hatte eine seltene genetisch bedingte Behinderung namens Prader-Willi-Syndrom mit körperlichen und geistigen Symptomen und brauchte rund um die Uhr Betreuung. Wutausbrüche habe er seit jeher, aber seit 2019 auch Psychosen gehabt, so die Mutter. Ihre Verteidigerin sagte, sie strebe eine Verurteilung wegen Totschlag statt wegen Mordes an.

Die 53-Jährige gab ihm Essen, in das sie eine tödliche Medikamentendosis gemischt hatte, und aß dann auch selbst davon. Ihr Ehemann fand sie danach, und sie konnte reanimiert werden, der Sohn jedoch nicht mehr. Der Prozess war im November letzten Jahres ausgesetzt worden, nachdem ein ärztliches Gutachten neue Fragen aufgeworfen hatte. Zentral ist dabei, ob der Sohn in der Lage war, einen Angriff auf sein Leben als solchen wahrzunehmen. DIes ist entscheidend für die Frage, ob die Mutter wegen heimtückischen Mordes verurteilt werden könne, so das Gericht. Ein Urteil in der Sache wird voraussichtlich in zwei Wochen fallen.

230510.fx

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