Junge Leute rauchen seit Corona wieder mehr – Radio Tonkuhle Hildesheim
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Die Zahl junger Menschen, die rauchen, steigt offenbar wieder. Das meldet die Kaufmännische Krankenkasse KKH anlässlich des heutigen Weltnichtrauchertags mit Verweis auf eine neue Studie. Die von Forsa durchgeführte Erhebung habe letztes Jahr ergeben, dass sich elf Prozent der 16- bis 29-Jährigen als regelmäßige Raucher bezeichnen - in einer Vorgängerbefragung vor der Corona-Pandemie waren es nur sechs Prozent gewesen. Der große Anstieg gerade bei den Jüngeren wird deshalb zum guten Teil auf die Pandemie zurückgeführt. Bei Menschen zwischen 30 und 49 Jahren habe es nur einen leichten Anstieg, und bei Älteren sogar einen weiteren Rückgang gegeben.

Dass vor allem junge Menschen wieder mehr und vor allem regelmäßig rauchen, sei besorgniserregend, sagte der KKH-Experte für Suchtfragen, Michael Falkenstein. Die Gründe könnten Ängste, Frust und Einsamkeit sein, weil viele junge Leute während der Corona-Krise Perspektiven verloren hätten. Für viele Jugendliche habe das Rauchen zudem soziale Hintergründe: Sie griffen zur Zigarette, weil es andere Gleichaltrige auch täten. Sie wollten cool und erwachsen wirken und keine Außenseiter sein. Besonders beliebt seien E-Zigaretten und E-Shishas, die vermeintlich weniger gesundheitsschädlich seien als Zigaretten - das aber sei ein Trugschluss, so Falkenstein, denn auch der Dampf von E-Zigaretten enthalte schädliche Stoffe.

In Niedersachsen wurden 2021 nach einer Hochrechnung der KKH rund 630.000 Menschen wegen des missbräuchlichen Konsums von Tabak medizinisch behandelt. Die Ursachen waren Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, ein akuter Tabakrausch oder psychische Probleme. Im Vergleich zu 2011 ist das den Krankenkassen-Angaben zufolge ein Plus von 62 Prozent. Im Bundesdurchschnitt liegt der Anstieg laut KKH sogar bei 73 Prozent.

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