Bad Salzdetfurth erhält Mahnmal für Verschickungskinder – Radio Tonkuhle Hildesheim
Titel wird gelesen...
zu Instagram

An diesem Samstag stellt die Diakonie in Bad Salzdetfurth ein Mahnmal für die so genannten Verschickungskinder auf. Es ist das erste seiner Art und soll an das Leid der Betroffenen erinnern, so Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke - insbesondere an drei Todesfälle, zu denen es binnen zweier Monate des Jahres 1969 in der damaligen Kinderheilanstalt "Waldhaus" in Bad Salzdetfurth kam. Ein siebenjähriger Junge starb vermutlich durch Ersticken, weil er spät zum Abendessen gekommen war und es daraufhin hinunterzuschlingen musste, eine Sechsjährige starb offiziell an einer Infektion, hatte aber auch Speisereste in ihrer Lunge, und ein Dreijähriger erlag den Folgen seiner Verletzungen, nachdem ihn drei andere Jungen im Haus brutal verprügelt hatten.

Das Waldhaus befand sich damals in Trägerschaft der Inneren Mission, einer Vorläuferorganisation der Diakonie. Es wurde Ende 1969 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen und danach abgerissen. Das Mahnmal, eine rund 1,30 Meter hohe Sandsteinstele, soll Samstag um 14 Uhr direkt neben dem Museum am Kurpark aufgestellt werden, in dem es eine eigene Abteilung zum Schicksal der Verschickungskinder gibt. 

Zwischen den späten 40er und 80er Jahren wurden in Deutschland rund zwölf Millionen Jungen und Mädchen zur Gesundung in Kinderkurheime entsandt. Viele von ihnen machten dort jedoch traumatische Erfahrungen, in dem sie etwa zum Essen gezwungen oder bei Vergehen ans Bett gefesselt oder mit Schlafentzug bestraft wurden. 

240314.fx

Aktuelle Regionalnachrichten


Wir benutzen Cookies
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.