Nach der neuerlichen Veröffentlichung verstörender Bilder aus Schweinemastbetrieben (siehe "Frontal 21" im ZDF) auch in Niedersachsen hat der Deutsche Tierschutzbund ein Ende einer reinen Stallhaltung von Schweinen gefordert. Zu sehen waren dabei verletzte und kranke Tiere, sowie Fälle von Kannibalismus an toten Artgenossen. Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder sagte, diese Bilder zeigten extreme Situationen, aber dennoch seien diese Tierschutzverstöße systemimmanent. Auch der gutwilligste Landwirt könne an den per Gesetz zulässigen Gegebenheiten der so genannten "Warmstallhaltung" nichts nachhaltig verbessern. Fehlende Kontrollmechanismen durch Behörden, Tierärzte, Transportunternehmen, Schlachthöfe und letztendlich den Lebensmitteleinzelhandel ließen solche unsäglichen Qualen zu.
Der Gesetzgeber toleriere weiterhin, dass Schweine in reiner Stallhaltung auf Spaltenböden einem sehr hohen Risiko ausgesetzt sind, krank zu werden, sich zu verletzen und Verhaltensstörungen zu entwickeln, so Schröder weiter. Auch ein Tierhaltungskennzeichen würde nach den bislang bekannten Planungen daran nichts ändern, denn die strukturlose Haltung in geschlossenen Gebäuden bliebe rechtlich erlaubt und würde höchstens mit den Bezeichnungen „Stall“ oder „Stall+Platz“ semantisch geschönt. Es brauche ein an strengen Tierschutzkriterien orientiertes staatliches Zertifizierungs- und Kontrollsystem mit engmaschiger Überwachung, kombiniert mit massiver Förderung für umstellungswillige Landwirte.
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Die Hildesheimer Gruppe von Fridays For Future hat ihr Programm für den globalen Klimastreik an diesem Freitag vorgestellt. Demnach wird um 14 Uhr am Hauptbahnhof eine Demo beginnen, die durch die Innenstadt zur Lilie führt. Dort ist ab etwa 15 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant, auf der sich auch Landtagskandierende für den Landkreis Hildesheim vorstellen. Es soll außerdem musikalische Unterstützung geben sowie einen Nachhaltigkeitsmarkt, auf dem u.a. auch Students for Future, NABU, BUND und das Netzwerk Öko Fair vertreten sind.
Marlin Heimann von FFF sagte, die aktuelle Energiekrise ermögliche Mächten wie Russland und Aserbaidschan, ihre Energielieferungen fossiler Energien in die EU als Druckmittel zu verwenden. Neue Regelungen und Versprechen bezüglich des Ausbaus erneuerbarer Energien seien nichts wert, wenn diese nicht sofort anfangen - deswegen fordere Fridays For Future einen sofortigen Beginn im Ausbau erneuerbarer Energien. Piet Hannig ergänzte, dass sowohl in der Landes- als auch in der Kommunalpolitik eine nicht zu tolerierende Anzahl an Entscheidungen seit Jahren überfällig sei. Es brauche eine langfristige Strategie für die Mobilitäts- und Energiewende, befahrbare Radweg-Konzepte in den Städten und regelmäßigen und verlässlichen ÖPNV auf dem Land.
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Angesichts steigender Energiekosten haben das unabhängige Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim (ebz) und die Stadt Hildesheim eine Vortragsreihe im Rathaus ins Leben gerufen. Dabei solle die Bevölkerung Gelegenheit haben, sich kostenlos über Einsparpotenziale bei den Energiekosten zu informieren, teilt das ebz mit. Den Auftakt macht eine Veranstaltung am Mittwochabend, dem 28. September, zum Thema „Energieeffizienz über die Optimierung der Gebäudehülle und Anlagentechnik“, mit einem Wiederholungstermin am 25. Oktober. Am 19. und 26. Oktober ist das Thema dann „Energieeffizienz über das Nutzungsverhalten“.
Die Veranstaltungen sind kostenlos und beginnen jeweils um 18 Uhr im Großen Sitzungssaal. Dort gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Eine Anmeldung ist erforderlich: per E-Mail an
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Der Herbst soll in Sachen Corona ein "Herbst der Achtsamkeit" werden. Das sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) bei der Vorstellung der Pläne ab Oktober. Sie rechne nicht mit einer deutlichen Verschärfung der Corona-Lage im Herbst und Winter, und es gebe zunächst keine neuen Beschränkungen - vorgesehen sei nur eine Fortschreibung der aktuellen Schutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht in Pflegeheimen, Krankenhäusern und im ÖPNV.
Erst wenn sich die Corona-Lage verschärfe, seien bis zu zwei weitere Schutzstufen vorgesehen. Maßstab dafür sei allein die Belastung des Gesundheitssystems und nicht mehr die 7-Tage-Inzidenz, so Behrens. Ab dem Überschreiten einer Hospitalisierungsrate von 15 pro 100.000 Einwohnern und einer gleichzeitigen Auslastung der Intensivbetten mit Corona-Patienten von mehr als zehn Prozent solle Stufe Eins in Kraft treten, auch "Winterreifen-Szenario" genannt. Dann sei eine Maskenpflicht in Innenräumen vorgesehen, etwa in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen. Auch Schulbeschäftigte müssten dann Maske tragen, um Präsenzunterricht sicherzustellen.
Ab einer Hospitalisierungsrate von 20 und einer Intensivbettenbelegung von über 15 Prozent greife Szenario Zwei (oder "Schneeketten-Szenario"). Für das Inkrafttreten sei dann ein Landtagsbeschluss erforderlich. In diesem Fall solle in Innenräumen, sowie bei Veranstaltungen im Freien, bei denen Mindestabstände nicht eingehalten werden können, das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend sein. Die Maskenpflicht gelte in Szenario Zwei auch für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse, die zudem zwei Corona-Schnelltests in der Woche machen müssen. In öffentlich zugänglichen Innenräumen, in der Gastronomie und bei Veranstaltungen sind außerdem verpflichtende Hygienekonzepte und Abstandsgebote vorgesehen.
Behrens betonte, dass das Eintreten beider Szenarios nach jetziger Einschätzung unwahrscheinlich sei. Zwar steige die 7-Tage-Inzidenz weiter an, aber die Lage in den Krankenhäusern sei unverändert entspannt. Sie sei zuversichtlich, dass das Gesundheitssystem auch bei weiter steigenden Infektionszahlen nicht unter Druck gerate. Als Gründe nannte sie unter anderem eine weitreichende Grundimmunität durch hohe Impfraten sowie einen zusätzlichen Immunschutz bei vielen Bürgerinnen und Bürger durch bereits durchgemachte Infektionen. Auch die fortdauernde Dominanz des relativ milden Omikron-Subtyps BA.5, die Einführung angepasster Impfstoffe ab Oktober, eine gute Impfinfrastruktur sowie das Corona-Medikament Paxlovid seien wichtige Faktoren, um Corona in Schach zu halten.
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In der Saarstraße auf der Marienburger Höhe findet an diesem Wochenende ein Straßenfest statt. Dies geschieht im Rahmen des Projekts "Hilde geht raus!", das in den verschiedenen Stadtteilen Anwohnende einlädt, den Straßenraum vor der Haustür "zurückzuerobern", teilt das Organisationsteam mit. Der so entstandene Freiraum soll für Begegnungen und Gestaltungsideen der Nachbarschaft genutzt werden.
Das Fest in der Saarstraße erfolge in Zusammenarbeit mit dem Ortsrat Marienburger Höhe/ Galgenberg, dem Verkehrsclub VCD und der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde. Es beginnt am Samstag um 15 Uhr und geht bis in den Abend. Geplant sind u.a. eine Siebdruckwerkstatt, Konzerte, ein Mitmach-Tennisfeld und natürlich Verpflegung. Eine Zukunftswerkstatt soll parallel Ideen für einen besseren Verkehr für die Menschen in der Saarstraße sammeln. Am Sonntag findet dann ab 11 Uhr ein Nachbarschaftsfrühstück vor der Paul-Gerhardt-Kirche statt.
Weitere Informationen zum Projekt "Hilde geht raus" gibt es im Internet.
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